Lisa, 22, bietet Sex gegen Wohnung

Hamburg, Osterstraße, Arlette

Hamburg // Osterstraße // Dank für das Foto an Arlette A.

Sie wollte sich rächen an dieser Stadt, die ihr das Ankommen so schwer macht. Deswegen klebte Lisa (Name geändert), 22, diesen Zettel an die Wände des gut saturierten Hamburgs: „Mit wem muss man hier eigentlich schlafen, um eine Wohnung zu bekommen?“ Die Stadt schotte sich ab gegen Geringverdiener, sagt Lisa, besonders gegen zugezogene Geringverdiener.

Lisa sagt, die WG-Suche gleiche russischem Roulette. So gesehen habe sie sich mehrmals angeschossen.

Ihr erster Hamburger Mitbewohner fing irgendwann an, Obdachlose, Punks und deren Hunde in die Wohnung einzuladen. Ihre zweite Mitbewohnerin hatte einen eifersüchtigen Freund, er war oft betrunken. Derzeit lebt sie bei Kiffern. Die würden sie wenigstens nicht bedrohen, sagt Lisa. Wobei sie schon ein Paar von Lisas Schuhen verkauft haben. Einfach so. Aber, sagt Lisa, sie wolle mal nicht so sein.

Und jetzt? Ein Wohnungsangebot hat sie durch den Zettel nicht bekommen. Nur ein Mann meldete sich, der sich über ihre Frage amüsiert hat. Lisa will Hamburg jetzt verlassen. Und ihre Zeit hier am liebsten vergessen.

Entdeckt hat den Zettel eine Leserin der „Eimsbütteler Nachrichten“, dort ist das Foto auch als erstes erschienen.

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2 Gedanken zu „Lisa, 22, bietet Sex gegen Wohnung

  1. […] Die Bloggerin Frauke Lüpke-Narberhaus hat für ihren Blog Zettelgold nun die Geschichte hinter dem Aushang aufgeschrieben. Sie hat Kontakt zu der Verfasserin dieser verzweifelten Zeilen aufgenommen. Zur kompletten Geschichte gelangt ihr hier…  […]

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  2. Katsche sagt:

    Kenn ich. Das Feilbieten meines Körpers hatte ich auch schon als Option angedacht. Eine Flasche Schnaps ist aber auch ein Zelt und werde ich mich dann wohl ab dem 1. Oktober in dieser tollen Bleibe vergnügen.

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